KLIMA. WISSEN. HANDELN!
Die Ausstellung KLIMA. WISSEN. HANDELN! widmet sich als wandlungsfähige Dauerausstellung den Ursachen und Auswirkungen der Klimakrise. Informationsmodule können ausgetauscht, verändert und erweitert werden, um auf die jeweils aktuelle Situation reagieren zu können. Zentraler Inhalt sind auf den rund 600 Quadratmetern die Handlungsmöglichkeiten der Politik, Gesellschaft sowie des Individuums, um auf die Entwicklungen Einfluss zu nehmen. Auch die Ausstellungsarchitektur wird als exemplarisches Klima-Handeln entworfen. Sie spiegelt den Umbruch eines Denkens von Räumen in der Logik der industriellen Massenproduktion hin zu Vorstellungen von räumlichen Strukturen als wandelbare, mehrfach verwendbare Fügungen auf Zeit. Als wertvollste Ressource erscheint der bestehende Raum mit seinen Möglichkeiten. Die Deckenrippen des historischen Stahlbetonbaus dienen als Taktgeber für Interventionen.
KLIMA. WISSEN. HANDELN!
Die Ausstellung KLIMA. WISSEN. HANDELN! widmet sich als wandlungsfähige Dauerausstellung den Ursachen und Auswirkungen der Klimakrise. Informationsmodule können ausgetauscht, verändert und erweitert werden, um auf die jeweils aktuelle Situation reagieren zu können. Zentraler Inhalt sind auf den rund 600 Quadratmetern die Handlungsmöglichkeiten der Politik, Gesellschaft sowie des Individuums, um auf die Entwicklungen Einfluss zu nehmen. Auch die Ausstellungsarchitektur wird als exemplarisches Klima-Handeln entworfen. Sie spiegelt den Umbruch eines Denkens von Räumen in der Logik der industriellen Massenproduktion hin zu Vorstellungen von räumlichen Strukturen als wandelbare, mehrfach verwendbare Fügungen auf Zeit. Als wertvollste Ressource erscheint der bestehende Raum mit seinen Möglichkeiten. Die Deckenrippen des historischen Stahlbetonbaus dienen als Taktgeber für Interventionen.
DER SCHATTEN DES MATERIALS
Dem Wunsch Bau- und Konstruktionsprozesse klimaschonender zu gestalten stehen oft eingespielte Abläufe und Werthaltungen entgegen. In der Logik der industriellen Produktion wird geplant, gebaut, benutzt und im Laufe der Nutzung verschließen sowie am vermeintlichen Lebensende entsorgt. Die konkrete Frage der Entsorgung wird jedoch beim Entwurf selten beleuchtet, da sich gegenwärtig die ökologischen Kosten nicht als reale Kosten auf das Budget schlagen. Aber existierende Raum- und Gebäudestrukturen sowie verbaute Materialien können in ihrer ökologischen Dimension nicht wieder zum Verschwinden gebracht werden. Denn Emissionen sind kumulativ zu betrachten und Ressourcen sind endlich.
DER SCHATTEN DES MATERIALS
Dem Wunsch Bau- und Konstruktionsprozesse klimaschonender zu gestalten stehen oft eingespielte Abläufe und Werthaltungen entgegen. In der Logik der industriellen Produktion wird geplant, gebaut, benutzt und im Laufe der Nutzung verschließen sowie am vermeintlichen Lebensende entsorgt. Die konkrete Frage der Entsorgung wird jedoch beim Entwurf selten beleuchtet, da sich gegenwärtig die ökologischen Kosten nicht als reale Kosten auf das Budget schlagen. Aber existierende Raum- und Gebäudestrukturen sowie verbaute Materialien können in ihrer ökologischen Dimension nicht wieder zum Verschwinden gebracht werden. Denn Emissionen sind kumulativ zu betrachten und Ressourcen sind endlich.
KLIMA. WISSEN. HANDELN!
2023–2024
Technisches Museum Wien
Leistung studio-itzo: Ausstellungsarchitektur
Projektteam: Jakob Rockenschaub, Martina Schiller, Rainer Stadlbauer
Projektleitung: Gudrun Ratzinger
Kuratorisches Team: Elisabeth Feining, Jochen Hennig, Marion Oberhofer
Ausstellungsgrafik: MOOI Design
Medientechnik: Pichler Medientechnik
Medientechnik ESA-Stationen: Ars Electronica Solutions
Experience Room: Heimat Wien, Stefan Kainbacher
Ausstellungsbau: Tischlerei Pucher, Largeformat
KLIMA. WISSEN. HANDELN!
2023–2024
Technisches Museum Wien
Leistung studio-itzo: Ausstellungsarchitektur
Projektteam: Jakob Rockenschaub, Martina Schiller, Rainer Stadlbauer
Projektleitung: Gudrun Ratzinger
Kuratorisches Team: Elisabeth Feining, Jochen Hennig, Marion Oberhofer
Ausstellungsgrafik: MOOI Design
Medientechnik: Pichler Medientechnik
Medientechnik ESA-Stationen: Ars Electronica Solutions
Experience Room: Heimat Wien, Stefan Kainbacher
Ausstellungsbau: Tischlerei Pucher, Largeformat
VOR- UND NACHLEBEN DES MATERIALS
Eine 2020 in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie „Global human-made mass exceeds all living biomass“ zeigt, wie menschengemachtes Material in ein zunehmend bizarres Größenverhältnis zur globalen Biomasse tritt. Setzt sich der Trend in der aktuellen Form fort, werden im Jahr 2040 hergestellte Materialien mehr als doppelt so viel wiegen wie alles Leben auf der Erde. Der Bausektor ist hier ein wesentlicher Faktor, ebenso wie sein Beitrag zum globalen CO2-Ausstoß. Beton, Stahl und Aluminium sind für fast ein Viertel der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Angesichts dieser Entwicklungen scheint es absurd, Material nach einmaligen Gebrauch als Müll zu betrachten.
VOR- UND NACHLEBEN DES MATERIALS
Eine 2020 in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie „Global human-made mass exceeds all living biomass“ zeigt, wie menschengemachtes Material in ein zunehmend bizarres Größenverhältnis zur globalen Biomasse tritt. Setzt sich der Trend in der aktuellen Form fort, werden im Jahr 2040 hergestellte Materialien mehr als doppelt so viel wiegen wie alles Leben auf der Erde. Der Bausektor ist hier ein wesentlicher Faktor, ebenso wie sein Beitrag zum globalen CO2-Ausstoß. Beton, Stahl und Aluminium sind für fast ein Viertel der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Angesichts dieser Entwicklungen scheint es absurd, Material nach einmaligen Gebrauch als Müll zu betrachten.
OPEN-SOURCE-ARCHITEKTUR
Im Verständnis der Ausstellungsarchitektur als Fügung von Material auf Zeit findet ein Übergang von Zustands- zum Prozessdenken statt. Die zeitliche Dimension stellen wir der räumlichen und materiellen Dimension im Entwurfsprozess gleichwertig gegenüber. Das entwickelte System von Verbindungen soll als Open-Source-System funktionieren, welches von uns in Gang gesetzt wird, aber möglichst nahtlos von weiteren Akteur*innen übernommen und rekonfiguriert werden kann. Open Source bedeutet einen Code, also eine Anleitung oder auch einen Plan, wie etwas zusammengefügt werden kann zu teilen, die Weiterentwicklung zu ermöglichen und so andere Erfahrungen einfließen zu lassen, um eine Anwendung zu verbessern. Dabei schreiben sich Spuren des Gebrauchs als wertgeschätztes Erfahrungswissen in die Materialien ein.
OPEN-SOURCE-ARCHITEKTUR
Im Verständnis der Ausstellungsarchitektur als Fügung von Material auf Zeit findet ein Übergang von Zustands- zum Prozessdenken statt. Die zeitliche Dimension stellen wir der räumlichen und materiellen Dimension im Entwurfsprozess gleichwertig gegenüber. Das entwickelte System von Verbindungen soll als Open-Source-System funktionieren, welches von uns in Gang gesetzt wird, aber möglichst nahtlos von weiteren Akteur*innen übernommen und rekonfiguriert werden kann. Open Source bedeutet einen Code, also eine Anleitung oder auch einen Plan, wie etwas zusammengefügt werden kann zu teilen, die Weiterentwicklung zu ermöglichen und so andere Erfahrungen einfließen zu lassen, um eine Anwendung zu verbessern. Dabei schreiben sich Spuren des Gebrauchs als wertgeschätztes Erfahrungswissen in die Materialien ein.
GEMEINSAMES UMDENKEN
Viele Akteurinnen setzen der „Scheinlogik“ dieses Systems durch ihr Handeln etwas entgegen. Auch wir als Ausstellungsarchitektinnen wollen in diesem Feld unseren Beitrag leisten. Für KLIMA. WISSEN HANDELN! beleuchten wir entsprechend das Vor- und Nachleben von Materialien. Bau- und Displayelemente konzipieren wir nicht nur in Bezug zu ihrer aktueller Verwendung, sondern auch in Hinblick auf zukünftige Nutzungen. Verbindungen zwischen Bauteilen planen wir zerstörungsfrei reversibel. Ausgehend von einer Erkundung der Qualitäten des Bestandes sowie vorhandener Materialien versuchen wir auf materieller Ebenen so wenig wie möglich hinzuzufügen. Die Ausstellungsarchitektur ist als minimale Intervention zur Akzentuierung vorhandener Qualitäten zu verstehen. Dabei verweist die Intervention auf die materielle Vergangenheit des Ortes genauso wie auf mögliche Zukünfte.
GEMEINSAMES UMDENKEN
Viele Akteurinnen setzen der „Scheinlogik“ dieses Systems durch ihr Handeln etwas entgegen. Auch wir als Ausstellungsarchitektinnen wollen in diesem Feld unseren Beitrag leisten. Für KLIMA. WISSEN HANDELN! beleuchten wir entsprechend das Vor- und Nachleben von Materialien. Bau- und Displayelemente konzipieren wir nicht nur in Bezug zu ihrer aktueller Verwendung, sondern auch in Hinblick auf zukünftige Nutzungen. Verbindungen zwischen Bauteilen planen wir zerstörungsfrei reversibel. Ausgehend von einer Erkundung der Qualitäten des Bestandes sowie vorhandener Materialien versuchen wir auf materieller Ebenen so wenig wie möglich hinzuzufügen. Die Ausstellungsarchitektur ist als minimale Intervention zur Akzentuierung vorhandener Qualitäten zu verstehen. Dabei verweist die Intervention auf die materielle Vergangenheit des Ortes genauso wie auf mögliche Zukünfte.